Vom C -Stand zum A - Bauwerk
Mit diesem Titel hatte die Arbeitsgemeinschaft "Westwalltag", die zum ersten Mal als Organisator dieser Veranstaltung auftrat, ihr Programm umschrieben. Während am Samstag die Bauwerke des "Ettlinger Riegels" und der Sperrstellen am Schwarzwaldrand im Vordergrund standen, konnten am Sonntag die mächtigen Bauwerke in Ausbaustärke A =3,50 m Wand - und Deckenstärke bestaunt werden.
Entlang des Panzerhindernisses, das sich vom Schwarzwald bis zum Pfälzer Wald erstreckt und die Rheinebene für Angreifer von Süden her sperrte, sahen die Teilnehmer am Samstag die frühesten Westwallanlagen, die in Baden - Württemberg ab 1936 entstanden. Ihre Ausbaustärken waren in C für die Sperrstellen und B1 für die gleichzeitig errichteten Anlagen zwischen Rhein und Schwarzwald. Zahlreiche Vorgängerformen für die späteren Regelbauten sowie Sonderformen wie ein Dreischartenturm mit einer ergänzenden Schartenplatte 7P7 waren Anlass für ausgiebige Fachgespräche. Ein Steckschienenhindernis in einem Weg und nasse Panzergräben zeigten auf, wie die Stellung gegen gepanzerte Fahrzeuge verstärkt wurde. Am Abend konnten als letzte Ausbaustufe des Westwalls die Reste der Funkmessstellung "Forelle" von 1944 besichtigt werden.
Am Sonntag bot sich der Gegensatz zu den eher kleinen Anlagen der ersten Ausbaustufe. Ein Schartenstand für eine 17 cm Marinekanone entsprechend dem Regelbau 30 des Limesbauprogramms, ein Regelbau 104b in Sonderausführung, ein Regelbau 133a in Sonderausführung sowie ein Regelbau R 115a in Sonderausführung ließen erahnen, in was für einem rasanten Tempo sich die Festungsbautechnik zwischen 1936 und 1940 entwickelt hatte. Einige intakte Bauwerke des Limesbauprogramms ergänzten die Eindrücke, die an diesen beiden Tagen vom Westwall im Raum Karlsruhe gewonnen werden konnten.
Nachdenklich stimmte, dass seit dem letzten Besuch des Westwalltags 1991 zahlreiche damals besuchte Anlagen verschwunden waren, die teilweise zu den interessantesten Bauwerken in diesem Abschnitt gezählt werden konnten.
