Am Wochenende 25.10.2013 bis 27.10.2013 fand der Westwalltag 2013 statt.

Fast 60 Teilnehmer trafen sich am 25.10.2013 am Infanteriewerk Rohrbach ("Fort Casso"). Hier erwartete sie ein interessantes ober- und unterirdisches Besichtigungsprogramm. Das Infanteriewerk wurde erst im 2. Bauabschnitt der Maginot-Linie, den "Noveaux Fronts", gebaut. Dadurch wurde es neben einem Zwillings-MG-Versenkturm auch mit einem Turm für "Armes Mixtes" ausgestattet. Zur Mittagspause wurde im Infanteriewerk eine Linsensuppe "1939/40" gereicht.

X1 Fort Casso_klein

Der Turm für "Armes mixtes" war ursprünglich ein 75-mm-Geschützturm aus der Vorgängergeneration der Maginot-Linie. (F. Wein)

X2 Fort St Sebastien Richtung Zitadelle_kleinDurch das Tor des Fort St. Sebastien geht der Blick zur Zitadelle Bitsch. (F. Wein)

So gestärkt ging es nach Bitsch, wo das Fort St. Sebastien besichtigt wurde. Den meisten Teilnehmern war es nur von der Zitadelle aus bekannt. Um so erstaunter waren alle, als sie die Arbeit des dortigen Vereins "Les amis du Fort Saint-Sebastien" sahen. Dieser Verein hat in den letzten Jahren schwere Arbeit geleistet und u.a. die Fundamente der drei durch menschliche Abbrucharbeiten verschwundenen Grabenwehren wieder freigelegt. Eine Stauanlage für einen kleinen Bach, der damit im Verteidigungsfall aufgestaut werden konnte, fand das besondere Interesse. Auch hier hatten die Vereinsmitglieder das Bauwerk erst wieder freilegen müssen.

Am Abend stellte Sebstian Hoock von der Interessengemeinschaft "Area 1" die ehemaligen amerikanischen Liegenschaften im Süden von Rheinland-Pfalz vor. Dazu gehört auch das Sonderwaffenlager Area 1 bei Fischbach, dessen Geschichte vom Referenten als Einstimmung auf den Samstagmorgen in einem zweiten Vortrag mit zahlreichen Bildern beschrieben wurde.

Die Ausmaße der gesamten US-Liegenschaft bei Fischbach, die vom Vortrag her bekannt waren, ließen sich am 26.10.2013 vor Ort nur noch schwer vorstellen. Zu viel wurde seit dem Abzug der US-Army bereits beseitigt. Um so höher muss der Verdienst und die Arbeit der IG Area 1 eingeschätzt werden, die es geschafft hat, das Sonderwaffenlager unter Denkmalschutz stellen zu lassen.

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Einer der Munitionsbunker in der Area 1. (SSW)

Nachmittags ging es nordwestlich von Fischbach nur noch um den Westwall. Dort haben sich im Waldgebiet zahlreiche Bauwerke erhalten, die aufgrund ihrer Hanglage immer wieder durch hangseitige Stützmauern gesichert werden mussten. Die Baugeschichte dieses Abschnitts und die einzelnen Bauwerke wurden von Patrice Wijnands und Frank Gottschall kenntnisreich erklärt.

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Nicht nur in den deutschen Ostbefestigungen und den Sperrstellen im Schwarzwald sondern auch im Pfälzer Wald wurden Steckschienenhindernisse gebaut (F. Wein)

Bei den abendlichen Vorträgen ging es wie am Vortag um die Konversion ehemaliger militärischer Flächen. Während Friedrich Wein eine eher allgemeine Abhandlung zu diesem Thema vorstellte und dabei Weiternutzungen ohne Abbrüche aufzeigte, ging Eva-Maria Altena vom BUND Rheinland-Pfalz speziell auf die Chancen ein, die Konversion für die Natur bieten kann. Als Projektleiterin des BUND-Projektes "Grüner Wall im Westen" lag ihr Schwerpunkt dabei auf den Westbefestigungen.

Der Sonntag, 27.10.2013, war ausschließlich dem Westwall vorbehalten. Nach einer ausführlichen Geländebegehung südlich Pirmasens wurde nachmittags passend zum einsetzenden Regen das Hohlgangssystem "Gerstfeldhöhe" besichtigt. Einige Teilnehmer beschlossen den Westwalltag daran anschließend trotz des immer noch andauernden Regens mit einer weiteren Geländebegehung am Westrand des Pfälzer Waldes.

 

Der nächste Westwalltag findet voraussichtlich vom 31.10.2014 bis 02.11.2014 statt. Weitere Informationen erhalten Sie auf www.westwalltag.de

 

Für die Arbeitsgemeinschaft Westwalltag: Friedrich Wein

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Bericht 2013

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