Bericht 2004

Der Westwalltag 2004 im Bienwald und im Pfälzer Wald

Mit fast 80 Teilnehmern in zwei Bussen hatte der Westwalltag in diesem Jahr Dimensionen erreicht, die so noch nie da waren. Durch die gute Vorbereitung und der Bereitschaft der Teilnehmer, die Gruppe zusammenzuhalten, konnte auch diese Herausforderung gemeistert werden.

Am Samstagmorgen trafen sich die Teilnehmer in Freckenfeld. Am Rand des Bienwaldes wurden mehrere Bauwerke besichtigt, die die Waldausgänge von Süden her bewachten. Darunter befand sich eine Pak  -  und MG - Kasematte mit Sehrohr und Flankierungsanlage gemäß Regelbau R 116b. Zwei Tröge ("Weiße Wannen") für Bauwerke in Gebieten mit hohem Grundwasserstand für je einen R 105b und einen R 107b als Sonderausführung rundeten diesen Programmpunkt ab. Daraufhin schloss sich eine längere Begehung zu Fuß an, bei der neben den Anlagen aus dem Pionierbauprogramm vor allem die mit angebauten MG - Schartenständen in Baustärke B neu verstärkten Regelbauten 10 aus dem Limesbauprogramm in Ausbaustärke B alt auf starkes Interesse der Teilnehmer stießen. Einige Kilometer weiter konnte die Weiterentwicklung dieser Verstärkungen betrachtet werden. Dort wurden die Regelbauten 10 nicht durch Anbauten verstärkt, sondern zwischen den nahe beieinander liegenden Bauwerken noch zwei Regelbauten 103 eingefügt. Somit waren auf engstem Raum vier Bauwerke mit unterschiedlichen Funktionen vorhanden, die ein beeindruckendes Bild von der Dichte der Bunker abgaben. Höhepunkte des Tages war die Besichtigung einer Panzermauer, an die sich Richtung Osten ein nasser Panzergraben anschloss. Mit einer Begehung eines Höckerhindernisses über einen Bach bei Dunkelheit schloss das Samstagsprogramm. Die Begehung klang bei Fachgesprächen in einer Weinstube aus.

Am Sonntagmorgen wurde als erster Programmpunkt das hervorragend eingerichtete Westwallmuseum in Bad Bergzabern besichtigt. Der Museumsleiter Hans Fuchsgruber führte durch zwei der drei Regelbauten R 516a, die die letzten drei Bauwerken dieses Bautyps darstellen (von 24 gebauten). Die drei Bunker der Batterie Bergzabern sind heute die einzigen ungesprengten Westwallanlagen, die zwischen Rhein und Pfälzer Wald der Öffentlichkeit zugänglich sind. Ihre Besichtigung kann jedem am Westwall Interessierten empfohlen werden. AM Rand des Pfälzer Waldes konnte den Teilnehmern ein Bunker in Ausbaustärke A (R 121b), weitere Bauwerke der 500er Serie (R 509c) sowie verschiedene Geschützstände des Limesbauprogramms (R 18 / R 22) gezeigt werden. Am späteren Nachmittag wurden weitere Anlagen im Pfälzer Wald begangen, deren Hangsicherungen deutlich machten, mit welchem Aufwand diese Bauten entstanden.

Mit Einbruch der Dunkelheit endete der Westwalltag 2004, der wieder einen lehrreichen Einblick in die Geschichte des Westwalls geboten hatte. Mit dem Wunsch, im nächsten Jahr wieder beim Westwalltag dabei zu sein, traten die Teilnehmer ihre Heimfahrt an.

Der Westwalltag 2005 wird voraussichtlich wieder im November stattfinden - dieses Mal voraussichtlich im Saarland

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